Viel mehr als nur Geld
Die Evangelische Kirche wird zu einem großen Teil über die Kirchensteuer ihrer Mitglieder finanziert. Das gilt auch für die Kirchengemeinde Egelsbach. Pfarrerin, Pfarrer und Gemeindepädagogin tauchen im Gemeindehaushalt gar nicht auf. Sie werden von der Landeskirche bzw. dem Dekanat finanziert. Trotzdem machen Personalausgaben (für Küsterin und Gemeindesekretärin) und Honorare (für Kirchenmusiker) einen Großteil des Haushaltsvolumens aus. Gäbe es nur die Kirchensteuer, lebte die Kirchengemeinde völlig über ihre Verhältnisse. Dass dem nicht so ist und wir lebendige Gemeindearbeit gut finanzieren können, ist mehreren klugen und vorausschauenden Maßnahmen der vergangenen 25 Jahre zu verdanken:
- 1992 gab es zum ersten Mal die Kerb im Parrehof, die nicht nur in finanzieller Hinsicht ein Gewinn ist.
- Seit 1994 werden alle Ausgaben in der Kinder- und Jugendarbeit der Kirchengemeinde ausschließlich aus Spenden und Kollekten finanziert.
- 2004 wurde ein Freundeskreis gegründet. Er trägt mit steigender Mitgliederzahl immer stärker zur Finanzierung der Gemeindearbeit bei. 2015 lag der Beitrag erstmals über 10.000 Euro.
- Das Grundstück, auf dem der Kindergarten Baierseich steht, gehörte einmal der Kirchengemeinde. Die Gelder aus dem Grundstücksverkauf wurden in eine Stiftung überführt. Die Stiftungszinsen (von derzeit 4%) tragen mit knapp 10.000 Euro p.a. zur Finanzierung bei. Nebenbei: Die Stiftung freut sich über „Zustiftungen“ (die selbstverständlich quittiert werden).
- Im Jahr 2015 hat die Evangelische Kirchengemeinde mit dem Projekt „Gemeindebücherei“ den Publikumspreis des evangelischen Online-Magazins chrismon.de gewonnen. Dies half ebenso bei der Finanzierung wie der Deutsche Bürgerpreis für ehrenamtliches Engagement. Die Christliche Flüchtlingshilfe wurde 2015 mit dem Integrationspreis der Stiftung „Miteinander Leben“ ausgezeichnet – auch dies verbunden mit einem vierstelligen Betrag.
Am Ende jedes Gottesdienstes besteht für alle Besucher die Gelegenheit, einen Beitrag zur Kollekte zu leisten. Etwas mehr als die Hälfte der Kollekten werden an kirchliche Hilfsorganisationen (von „Obdachlosenhilfe“ bis „Brot für die Welt“) abgeführt. Der Rest kommt der Gemeindearbeit zu Gute.
Es gibt Gemeindeglieder, die aus Dankbarkeit spenden – für den guten Gemeindebrief, für die Begleitung bei einem Sterbefall, anlässlich eines runden Geburtstages oder einfach, weil ihnen danach zumute ist. Auch dies ergibt jährlich einen hohen vierstelligen Betrag.